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Nuovi Calls for Papers

10 dicembre 2014 No Comment

Das geteilte Deutschland im Schulbuch. Die Darstellung des Kalten Krieges am Beispiel Deutschlands in den (Geschichts-) Schulbüchern von 1945 bis in die Gegenwart

Kolloquium, Metz, 18.-20. Juni 2015

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Die Geschichte Europas nach 1945 wurde durch den Ost-West-Konflikt dominiert, der eine ideologische Auseinandersetzung zwischen zwei großen politischen und sozio-ökonomischen Systemen war. Dieser Antagonismus war mehr als ein Konflikt um Macht und Sicherheit, sondern immer auch ein Streit um Überzeugungen, Kulturen und Ideologien, der von beiden Seiten mit großer Intensität, bisweilen gar mit Hysterie ausgetragen wurde. Diese ideologische Rivalität wirkte auf das internationale System von außen nach innen, konzentrischen Kreisen gleich, und hatte nachhaltige Rückwirkungen auf die betroffenen Gesellschaften. Sie entwickelte sich schnell zur Inkarnation einer allumfassenden politischen, ideologischen, technologischen und wissenschaftlichen Konfrontation, deren Konsequenzen bis in das Alltagsleben zu spüren waren. Während innerhalb der Blöcke friedensfördernde Mechanismen entstanden, legte sich über die europäischen Nachkriegsgesellschaften eine aggressive Kultur des Kalten Krieges, die ihre Beschränkung einzig im Gleichgewicht des Schreckens fand.

Wenn wir also davon ausgehen, dass der Kalte Krieg alle betroffenen Gesellschaft tief beeinflusste, dass er alle gesellschaftlichen Bereiche betraf und bis heute sichtbare Spuren hinterließ, dann gilt es nach den Repräsentationen, Emotionen, mentalen Dispositionen und den Bedingungen dieser Ideologieproduktion zu fragen, denn nur so kann es uns gelingen, die sozio-kulturellen Rückwirkungen des Konflikts auf die jeweiligen Gesellschaften zu verstehen. Da der Kalte Krieg in vielerlei Hinsicht ein Krieg der Worte und Bilder war, erscheint es uns von besonderem Interesse, die unterschiedlichen kulturellen Felder zu untersuchen, die sich zu Waffen dieser Auseinandersetzung entwickelten und damit auch Orte der Ideologieproduktion waren, u.a. auch die Schule.

Heute gehört die Erinnerung an den Kalten Krieg im doppelten Sinne zur geteilten europäischen Erinnerung, sie ist einerseits gemeinsam, andererseits geteilt. Europäische Schulbücher während und nach Ende des Kalten Krieges zu analysieren ist daher ein fruchtbares Forschungsfeld, um die verschiedenen Perzeptionen des Antagonismus und den Platz zu evaluieren, den die Auseinandersetzung heute in den jeweiligen Ländern einnimmt. Schulbücher sind dabei eine besondere Quelle, denn sie reflektieren in der Regel die Verbindungen, die ein Land zu seiner eigenen Geschichte unterhält. Als „nationale

Autobiographien“ (Wolfgang Jacobmeyer) spiegeln sie gesellschaftliche Identitäten und ihre Repräsentationen. Sie können als Album von Selbstbildern gelten, aber zeigen auch, welchen Eindruck Gesellschaften vom Anderen haben. Schulbücher wie auch Unterricht im Allgemeinen haben dabei den Anspruch, die Jugend eines Landes mit der Gesellschaft vertraut zu machen, in der sie leben und später vielleicht Verantwortlichkeiten übernehmen sollen.

So erscheint es uns reizvoll, die Repräsentationen des geteilten Deutschlands zwischen 1945/49 und 1990 in vergleichender Perspektive zu analysieren. Schulbücher aus der hier gewählten Periode und aus den Ländern westlich und östlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs zu untersuchen, verspricht Rückschlusse auf die Rolle des Kalten Krieges bei der Konstruktion einer nationalen Erinnerung. So stellen sich u.a. die Fragen, in welchem Maße sich die nationale Geschichte eines Landes über den Kalten Krieg erklären lässt und welche Dokumente (Texte, Photos, Karikaturen, Schemata, Karten usw.), Ereignisse (z.B. Potsdamer Konferenz, 17. Juni 1953, Mauerbau und Mauerfall, Kuba-Krise, Prager Frühling, die NS- Vergangenheit in der memoriellen Auseinandersetzung) und unausweichliche Begriffe zu berücksichtigen sind, um dieses Thema in den verschiedenen Ländern zu diskutieren.

Zudem erscheint es uns wichtig, die Darstellung von Deutschland in den Schulbüchern zu beleuchten, die nach 1990 bzw. dem Ende des Kalten Krieges erschienen sind, um die Entstehung einer neuen Erinnerung besser zu verstehen. Außerdem soll es bei unserer Veranstaltung nicht alleine um nationale Schulgeschichtsbücher, sondern auch um bi- und multinationale Ausgaben gehen (das europäische Schulgeschichtsbuch von 1992, das deutsch- französische Schulgeschichtsbuch, das neue deutsch-polnische Schulgeschichtsbuch, das Balkan-Schulgeschichtsbuch und das gemeinsame Mittelmeerschulgeschichtsbuch). In welchem Maße sind sie Initiativen, um eine neue übernationale bzw. europäische Erinnerung zu konstruieren?

Bei der Analyse zum Platz, zum Gewicht und zur Interpretation des Kalten Krieges in europäischen Schulbüchern können wir uns nicht auf den Geschichtsunterricht beschränken, denn dieser Konflikt fand seinen Niederschlag z.B. auch in Deutsch- und Geographielehrbüchern. Mitgedacht sollte auch werden, dass Schulbücher und Lehrpläne nicht zwangsläufig die Realität in den Klassenzimmern spiegeln. Sie geben mehr oder weniger detailliert einen Rahmen vor, der Rückschlüsse dafür liefert, was zu einem bestimmten Zeitpunkt behandelt werden soll. Interessant ist dabei in unserem Zusammenhang, dass in Frankreich der Begriff „Kalter Krieg“ in den Lehrplänen der Sekundarstufe erst im Jahre 1969 auftaucht. In England werden die Inhalte für alle Fächer seit

1989 von einem nationalen Programm definiert, das den Weltkriegen und ihren Folgen nur einen geringen Platz einräumt. Schulbücher, die von Ministerien anerkannt werden können/müssen (in Deutschland durch die Bundesländer), in Frankreich aber nur in der Verantwortung der Schulbuchverlage liegen, sollen die Lehrinhalte für die Schüler verständlich und zugänglich machen und dem Lehrer für den Unterricht als Unterstützung dienen. Letzterer, gewollt oder ungewollt, je nach seiner Auffassung und seiner Erfahrung, trägt dazu bei, die Geschichte zu interpretieren, was schließlich nur subjektiv sein kann. Vergessen werden sollte auch nicht, dass das Gewicht von Unterricht und Schulbüchern – je nach Fach und kulturellen, historischen und edukativen Kontext – erheblich variieren kann, so dass in dieser Veranstaltung auch Rückschlüsse aus diesen Vergleichen gezogen werden soll. Unser Call for paper richtet sich sowohl an erfahrene als auch an junge Wissenschaftler aus dem Bereich der Geisteswissenschaften. Die Vorträge können in deutscher oder französischer Sprache gehalten werden und sollten 20 Minuten nicht überschreiten, um Platz für eine Diskussion zu lassen. Die Struktur der Veranstaltung wird von den eingegangenen Vorschlägen abhängig sein. Eine Publikation ist für das Jahr 2016 geplant. Kosten für Reise und Unterbringung werden nach Maßgabe der eingeworbenen Drittmittel erstattet.

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Bitte senden Sie Ihren Themenvorschlag, eine Zusammenfassung Ihres Vortrages (2500 Zeichen) sowie einen Lebenslauf bis zum 21. Dezember 2014 an Franziska Flucke (f.flucke@web.de).
Der wissenschaftliche Beirat dieser Veranstaltung wird dann über die eingegangene Vorschläge entscheiden. Ihm gehören Corine Defrance, Franziska Flucke, Bärbel Kuhn und Ulrich Pfeil an.

 

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COLLOQUE FINAL DU PROGRAMME FORMATION RECHERCHE DU CIERA

Pour une histoire connectée et transnationale des épurations en Europe au sortir de la Seconde Guerre mondiale

Université Rennes 2 11 et 12 juin 2015

Colloque organisé par
le Centre de Recherches historiques de l’Ouest (CERHIO- UMR CNRS 6258)

en partenariat avec
l’ENS Ulm, Paris, IHMC Friedrich-Schiller-Universität Jena l’UCL, Louvain-la-Neuve, CHDJ-FNRS (PAI 7/22 Justice et populations)

Appel à communications

La cessation des hostilités et la défaite idéologique des régimes fascistes constituent à l’échelle de l’Europe continentale une séquence clairement identifiable. Selon John Horne ce « moment 1945 » est marqué par une « soif de justice » à l’égard des anciens ennemis et de leurs collaborateurs. Mai 1945, ne marque donc pas un retour immédiat ou durable à la paix comme en témoignent les travaux récents de Tim Snyder ou de Keith Lowe qui livrent une histoire convulsive du continent. En ce sens, le colloque interroge ce que « sortir d’une guerre » veut dire. Un enjeu d’autant plus important que l’adhésion aux régimes en place et/ou la collaboration avec les occupants a été en Europe durant la Seconde Guerre mondiale, un phénomène d’une ampleur sans précédent, nécessitant la mise en œuvre de politiques de justice (épuration, répression de la collaboration, Säuberung, dénazification, Retribution, Zuivering…). Dès lors sans occulter la diversité voire la pluralité des situations durant la guerre ou des conditions de sorties de guerre, le projet postule aussi l’unité possible de l’objet. Ce faisant, il envisage l’épuration comme une forme de « situation de génération » [Karl Mannheim] à l’échelle de nombreuses sociétés européennes.

C’est précisément cette expérience partagée à défaut d’être totalement commune qui fonde notre analyse sur la base d’une historiographie, à la fois dense au niveau national et lacunaire à l’échelle transnationale.

En effet, le fréquent compartimentage des historiographies nationales fait qu’il n’existe que très peu d’approches vraiment comparées, croisées et a fortiori transnationales du phénomène. Or, précisément, l’ambition de ce colloque est double : 1. / Faire dialoguer entre eux des travaux déjà nombreux mais qui le plus souvent s’ignorent, 2./ Contribuer à écrire une histoire connectée des épurations à l’échelle européenne. Dans cet esprit, alors que les pays de l’Europe occidentale sont souvent les plus étudiés et/ou connus, une attention toute particulière sera accordée à l’Europe médiane, orientale et balkanique.

Il s’agit donc de privilégier une histoire connectée qui soit attentive aux phénomènes d’échanges, de circulations, de transferts, de modèles extérieurs ou au contraire de repoussoirs. De même, une attention particulière sera accordée à des objets de recherche hybrides ou mixtes, qui postulent de l’entre deux et révèlent des acteurs ou espaces « mêlés ». En ce sens, on se focalisera sur des lieux ou milieux de connexions ou de rencontres. Pour ce faire :

Une première journée du colloque interrogera les concepts et mécanismes d’épuration à l’œuvre en Europe en privilégiant les phénomènes de circulations et transferts:

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Parmi les axes de réflexion attendus

1./ Les lieux « d’incubation » pendant le conflit: à savoir des lieux où l’on a pensé et parfois préparé une(des) épuration(s) nationale(s) : Londres, Le Caire, Moscou….La guerre brouille la cartographie européenne des lieux de pouvoir ou de décision du fait de l’existence de gouvernements ou de représentants des résistances en exil. Dès lors, certaines villes incarnent autant de « petites nations » où se prépare l’après-guerre non sans échanges possibles entre représentants de pays différents. Favorisant une approche multipolaire, le colloque entend éclairer, les dynamiques transnationales à l’œuvre dans ces villes dans un contexte marqué par des conditions et des chronologies de libération différentes mais aussi par une volonté de croiser enjeux nationaux spécifiques et préoccupations partagées à l’échelle du continent (restaurer ordre et légalité dans une double fonction de régulation et de légitimation.)

2./ Catégories et incriminations en usage: définitions, circulations, échanges. A titre d’exemples : la notion de criminel de guerre comme catégorie « internationale », la peine de mort, l’indignité nationale…

3./ Rapports et/ou filiations entre les épurations d’après-guerre et des procédures d’épuration ou des purges antérieures mais aussi concomitantes au début de la guerre froide..

4./ Passeurs, mode de médiation ou de transmission d’un pays à l’autre de politiques ou pratiques d’épuration.

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La seconde journée du colloque portera sur la question de l’exil et/ou du recyclage des épurés : lieux, milieux, réseaux….

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Parmi les axes de réflexion attendus

1./ Exil : réseaux et milieux d’entraide, exopolitie. L’histoire des « populations exilées » est par définition une histoire de mouvements et, d’itinéraires partagés. Elle peut conduire à s’intéresser aux exilés/réfugiés mais aussi aux cercles d’accueil ou d’entraide des « collabos » dans les pays tiers. Le rôle des Eglises, souvent souligné, mériterait par exemple d’être clarifié. Un champ d’autant plus transnational qu’il ouvre sur l’exopolitie [Stéphane Dufoix] avec parfois la reconstitution d’espaces politiques pro-épurés dans les pays d’accueil au service d’un anticommunisme assumé voire revendiqué.

2./ Le cas de peuples ou groupes sociaux « cibles » ou punis comme collaborateurs. Une problématique qui recoupe la question des minorités allemandes ou Volksdeutsche qui sont considérées d’emblée comme coupables. C’est aussi le cas de certaines composantes nationales en Europe centrale, orientale ou balkanique.

3./ Une attention particulière mériterait d’être accordée à certains lieux et milieux de « recyclage » ou de rédemption d’individus compromis. Parmi les plus classiques ou connus, on peut d’emblée penser aux services de renseignements ou de police en particulier politique, à certains milieux économiques, aux milieux universitaires ou encore à l’armée…

Les propositions de communication (1 page maximum en français ou en anglais) accompagnées d’un court cv devront être envoyées à marc.bergere@uhb.fr avant le 15 janvier 2015.

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Organisation et contact
Marc Bergère, CERHIO – université Rennes 2 (France)

Comité scientifique

Marc Bergère, CERHIO – université Rennes 2 (France)
Jonas Campion, CHDJ- UCL, Louvain la Neuve (Belgique)
Emmanuel Droit, CERHIO – université Rennes 2/CMB Berlin (Allemagne) Valeria Galimi, universita della Tuscia, Viterbo (Italie)
Dominik Rigoll, Friedrich-Schiller-Universität Jena, (Allemagne)
Xavier Rousseaux, CHDJ- UCL, Louvain la Neuve (Belgique) Marie-Bénédicte Vincent, ENS Ulm-Paris, IHMC (France)
Vanessa Voisin, ANR CINESOV 1939-1949, IRICE, Paris-Moscou(Russie).

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